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MachtFrage 219

Advocatus.Diaboli.info fragt:

Wer versagt in Deutschland - die Eltern oder die Schulen?

Warum wurde Frau D. Schröder-Köpf fast lautlos zurückgepfiffen, als sie wagte, die Erziehungsleistung von Eltern in Deutschland (als Advocatus Diaboli) "kritisch zu hinterfragen"? Wird sie je wieder so mutig sein können?

Zitat aus Inteview in Bildwoche:

Auf die Frage, was in der Erziehung vieler Kinder falsch laufe, sagte Doris Schröder-Köpf der BILDWOCHE: „Wir müssen unsere Kinder wieder mehr erziehen und ihnen Werte vermitteln. Pflichtbewusstsein, Fleiß, Aufrichtigkeit, Hilfsbereitschaft, Verlässlichkeit, Anstand, richtiges Benehmen." Das seien keine konservativen Klischees, sondern Tugenden und Werte, die weitergegeben werden müssten. Auch seien Kinder „einer Flut von Konsumreizen ausgesetzt, die zu familiären Problemen führten: 12-Jährige brauchen generell kein Handy. Aber im Einzelfall kann ein Handy sinnvoll und nützlich sein. Zum Beispiel zur Heimwegkontrolle, um einen Termin und Ort fürs Abholen auszumachen, zur Beruhigung der Eltern, wenn Teenager abends später nach Hause kommen."

Warum wurden besonders diese Bemerkungen der Kanzlergattin so konsequent in allen Interviews und Berichten getilgt? Außer im Axel-Springer-Verlag! Wurden ihre Ansichten deshalb von "Political Correctness" weggebügelt?

Interview mit Doris Schröder-Köpf. WAZ, Mittwoch. 09.Mai 2001
8 Fragen vom vpk und mutige Antworten von D. Schröder-Köpf
"Lesen begleitet einen durch das ganze Leben"
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Google zum Thema: Schröder-Köpf +Erziehung.

Warum ist schon der Begriff "Erziehung" von deutscher "Political Correctness" so verpönt, daß wir ihn seit 1968 noch schwerer über die Lippen bringen, als "Liebe" oder "Disziplin"?

Was ist das Ergebnis dieses Tabus?
Die moderne Einstellung, Erziehung sei reaktionär und erledige sich von selbst?
"Wir werden das Kind schon schaukeln?" eine trügerische Statistik!
Weil wir angeblich genügend Steuern bezahlen (lt. statistischem Bundesamt zahlt außer Großverdienern in Deutschland seit Jahrzehnten mit 3 Kindern niemand überhaupt mehr Steuergeld, als er herausbekommt!), delegieren wir das komplette Problem an die Kindergärten, Schulen und Lehrer? Können die überhaupt ihren Job tun, wenn wir ihnen Kinder schicken, denen erst noch (viel zu spät) Respekt, Anstand und soziales Verhalten beigequält werden muß?
Haben wir überhaupt ein Recht, die überforderten Ausbilder zu kritisieren?

Neues deutsches Tabuthema:
Gibt es überhaupt etwas wichtigeres und eine wertvollere Tätigkeit als die ungeteilte Erziehung unserer Kinder, wenn wir sie in die Welt gesetzt haben?
Gibt es etwas unanständigeres, als die komplette oder überwiegende Delegation dieser Eltern-Aufgabe an Dritte?
Automatisieren wir die bequeme "Entsorgung von Kindern" an verlassene Elternteile, an Ganztagsschulen und -Kindergärten? Wie es in der früheren Ostzone als Errungenschaft angeboten wurde? Warum fragt heute niemand ohne Tabu nach den Ergebnissen?
Warum lassen sich erfahrene Lehrer und Ausbilder nur unter vier Augen hinter vorgehalter Hand auf dieses Tabu ein? Warum sollten Lehrergewerkschaftten dieses Thema anfassen? Gehören die nicht selbst zu diesem System? Warum sollte ein Politiker mit dem Thema seine Wahl gefährden?

Gewissensfrage:
Was kann ich antworten, wenn mein Kind mich als herangewachsener Mensch fragt, was es für mich denn wertvolleres gab, als in den wichtigsten Jahren seines Lebens genügend für es da zu sein? Wie kann ich wissen, was in dem jungen Kopf steckt, weil die Antworten auf die Tausend Fragen, die es Tag für Tag gestellt hat, nicht von mir kamen, sondern von jemand Fremdem?
In 99% der Fälle wäre in Deutschland die Antwort "ich mußte Geld verdienen zum Überleben" nicht mal als Notlüge geeignet. Was antworte ich, wenn mein Kind inzwischen aus Zeitungen und Büchern weiß, daß es am Geld nicht gelegen haben kann, weil es gelernt hat, daß in den letzten Jahrzehnten Hundertausende von Menschen ohne entsprechende Erwerbsquelle aus dem Ausland nach Deutschland gestrebt sind, um hier Kinder zu bekommen und von dem zu leben, was hier geboten wird?

Hoffentlich liefert uns die Familienministerin oder der Zeitgeist mit "Political Correctness" rechtzeitig eine Antwortformulierung, die unser Gewissen erleichtert!

"Darf Advocatus Diaboli solche Fragen stellen? Hätte nicht jeder die Macht dazu?"

 

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Dieter Beckers, Profi-Coach seit 1981
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