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MachtFrage 67
Welche Gefühle, Überzeugungen und
Ansichten bestimmen uns, wichtige Entscheidungen so
oder anders zu treffen? Wie kommen Menschen in der
gleichen Situation zu verschiedenen Zielen?
Ist nicht jeder Mensch so frei, den Dingen, die er
"wahrnimmt" (als wahr annimmt),
eine andere - eine eigene - Bedeutung zuzumessen?
Beispiel 2:
Er
war verbittert und erbarmungslos, alkohol-
und drogensüchtig, ein Vater, der mehrmals
kurz davor stand, seinem Leben ein Ende zu
setzen. Heute verbüßt er eine
lebenslängliche Haftstrafe für den Mord an
dem Kassierer eines Spirituosenladens, der
ihm lediglich "in die Quere" kam.
Er hat zwei Söhne, die im Abstand von nur
elf Monaten geboren waren.
Der eine wuchs nach dem Vorbild des Vaters
auf: ein Junkie, der seinen Lebensunterhalt
mit Diebstählen und Raubüberfällen
bestritt, bis auch er wegen versuchten Mordes
im Gefängnis landete.
Der Lebensweg seines Bruders gestaltete sich
völlig konträr: Dieser Mann hat drei
Kinder, führt eine harmonische Ehe und
scheint wirklich glücklich zu sein. Als
Gebietsleiter eines großen amerikanischen
Konzerns sieht er seine Arbeit als
persönliche Herausforderung und lohnenswerte
Tätigkeit. Er ist körperlich in Topform und
weder alkohol- noch drogenabhängig.
Wie konnten sich diese beiden jungen Männer
so unterschiedlich entwickeln, obwohl sie im
selben Milieu groß geworden sind? Beide wurden getrennt voneinander
gefragt: "Warum hat Ihr Leben eben
diesen Verlauf genommen?"
Überraschenderweise gaben beide
haargenau die gleiche Antwort:"Was
hätte denn sonst aus mir werden sollen, bei
einem solchen Vater?"
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Wie oft lassen wir uns einreden,
daß wir keine Chance haben? Wird unser Leben
bequemer und glücklicher, wenn wir uns zu dem
Glauben verführen lassen, daß bestimmte Umstände
oder Ereignisse unser Leben bestimmen und daß uns
unsere Umwelt zu dem gemacht hat, der wir heute sind?
Es gibt kein größeres Ammenmärchen. Nicht die
Ereignisse in unserem Leben prägen unsere
Persönlichkeit, sondern unsere Überzeugungen und
unsere Interpretationen dieser Ereignisse.
Advocatus.Diaboli.info fragt:
Ist unsere Fähigkeit, jedes Ereignis mit einer
aufbauenden oder einer zerstörenden Bedeutung
zu versehen, nicht eines der »Wunder unseres
Menschseins«? (PowerStep 65 von Anthony Robbins)
Es gibt uns die Macht, die Herrschaft über uns
selbst. Es ist die Freiheit, uns für weiteres
Wachstum oder Untergang zu entscheiden. Wer diese
Freiheit nicht nutzt, gibt sein Minimum an Macht
freiwillig in andere Hände!
"Darf Advocatus Diaboli solche Fragen stellen? Hätte nicht
jeder die Macht dazu?"