0904
MachtFrage 247
Wollen wir, daß Menschen für uns
"mental zerlegt" und vorgeführt werden?
Von den Medien?
Fakt:
Als ein tschechenisches Terrorkommando am 1.
September 2004 eine komplette Schule in
Beslan mit allen darin befindlichen Menschen
nahm, waren nach wenigen Minuten die agilsten
TV-Sender der westlichen Welt vor Ort. Die TV-Bilder von den ersten
Kindern, die am 39.9.03 ca. 12:15 Uhr heraus
gekommen waren, wurden live gesendet!
Anghörige und am
03.09. ab 12:00 Uhr befreite Kinder, die von
Kameraleuten bedrängt wurden, schlugen oder traten nach den
Kameras und schrien:"Laßt uns doch in
Ruhe, Ihr seht doch, wie schlimm es uns geht,
macht bitte die Kameras aus. Ihr macht alles
noch schlimmer".
Angeblich fühlten die
Reporter sich verpflichtet darzustellen, wie
es den Menshen geht.
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Advocatus.Diaboli.info fragt:
Wie sollten sie sich fühlen?
Welchen Wert hatte diese "höchstaktuelle
Life-Übertragung"?
Hat derartiger Gefühls-Striptease überhaupt einen
Nachrichten-Wert?
Die vor-Ort-Reporter beurteilten und entschieden
selbstherrlich, ob "unnötig" Blut
vergossen wurde und fanden es nur skandalös, wenn es
Blut von Kindern war.
Original-Kommentar des
n-tv Live-Reporters vor Ort - voller Wut, daß er
nicht näher an die Opfer herankam, um sie zu
inerviewen:
"Diese Kinder
brauchen doch zuerst Berteuung! Schauen Sie,
da tragen Angehörige ihre Kinder einfach
nach Hause und befreite Erwachsene laufen
einfach nach Hause!" "Die Gewalt im Befreiungskampf
beider Seiten wird sich jetzt
noch weiter steigern, die tschetcheninschen Befreiungskämpfer
werden noch brutaler vorgehen, nur weil Putin
so brutal war".
"Präsident Putin
wendet für westliche Standards
unerträgliche Gewalt an!"
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Die (überwiegend westlichen)
Journalisten leisteten offensichtlich keinerlei
Hilfe, rannten nur um die Wette , um die blutigsten
Bilder einzufangen und behinderten dabei noch die
einheimischen Helfer. Damit die geretteten Kinder von
Angehörigen nach Hause getragen und befreíte
Geiseln nach Hause laufen konnten, mußten robuste
und starke Zivilisten sie durch die rempelnde Meute
von Kameraleuten geleiten.
Gäbe es überhaupt Terrorismus ohne
unsere eifrigen Medien?
Können wir von so gut bezahlten
Journalisten nicht verlangen, daß sie sich bei
Terror-Live-Reportagen mehr kontruktives statt
destruktives Verhalten zeigen? Können die das nicht
- oder wollen die das nicht?
Bringt derartige Gefühls-Vergewaltigung der Journallie
mehr Kasse oder den Pulitzerpreis näher?
Was treibt Sportler/innen dazu derartig
herabwürdigende Auftritte mitzumachen? Angst vor
gnadenloser Medienmacht? Oder Striptease für Geld?
"Darf Advocatus Diaboli solche Fragen stellen? Hätte nicht
jeder die Macht dazu?"