Ein Erdloch wird zum
gigantischen Schalltrichter für den neuen
Papst! Welch eine
Fügung. Als Papst Johannes Paul II
entschied, sich 2005 mit der Jugend der Welt
in Köln zu treffen und ihr seine Botschaft
zu bringen, hatte er den Dom und den
umgebenden Roncalli-Platz als Schauplatz vor
Augen. Bei Karol Woytyla war alles
durchdacht.
Er konnte aber nicht ahnen,
welche Hindernisse den Kölner Veranstaltern
in den Weg gelegt werden würden.
Die bedenkentragenden
Verantwortlichen für öffentliche Ordnung in
Köln, denen diese Art von Event ohnehin
nicht in den Plan des Spaß-Kultursommers
paßte, winkten sofort mit der Furcht vor
"Welt-Chaos-Tagen" ab. Die
Stadtväter der Domstadt hielten zu hause
nicht für möglich, was sie seit dem
Todeskampf des Papstes im April 2005 bei den
täglichen TV-Übertragungen vom Petersplatz
mitten in Rom ansehen mußten. Täglich kamen
mehre Millionen, beteten, sangen oder
jubelten und gingen einfach wieder nachHause.
Unvorstellbar - mitten in Italien! Kardinal
Ratzinger hatte mehrfach den sterbenden Papst
zitiert, wie der sein Pontifikat 1978 mit
seinem Ruf an die Menschen begann: "Habt
keine Angst"
Als die Planer des
Jugendtreffens auf den Flugplatz in
Bonn-Hangelar ausweichen wollten, bauten sich
die Bewahrer von Umwelt und Natur (BUND)
davor auf, mit der Furcht "seltene Tier-
und Pfanzenarten seien gefährdet". Sie
hatten die Chaostage von Hannover und die
"Loveparade" von Berlin noch vor
Augen.
Daß die Weltjugend sich
dann in einem Erdloch treffen wollte, schien
den versammelten Bedenkenträgern dann
angemessen und unbedenklich genug. Weil es
sich um eine stillgelegte Braunkohlengrube
ca.25 km westlich von Köln handelte, ging
man davon aus, daß sich der Spaß an dem
Treffen angesichts der langen Anmarschwege
genügend abkühlen werde. Vorsorglich wurde
darauf hingewiesen, daß Köln nicht über
genügend Busse verfüge und auch den
Sonderaufwand für die Ordnungshüter und den
Pendelverkehr nicht tragen wolle. Welche
Welle Kolateralschäden abladen würden,
konnten sich die Kölner Haushaltsplaner
nicht von Kaufkraft die in Köln und Rom
gleichartig gesinnten Pilger um den Petersplatz herum ohne vorstellen.
Jährlich wird die Kölner Innenstadt für
vier Tage zum Spaß "Rock-Musik am
Ring" komplett geperrt. Andere
Zielgruppe eben ...
Die Fernsehzuschauer der
Welt werden am 20. August sehen, welche
Umgebung man dem völlig falsch
eingeschätzten Papst Johannes-Paul II für
seinen Jugendtreff zumuten wollte oder wie
die Jugend ihr teuer gepachtetes Erdloch dann
noch zumutbar hergerichtet hat.
Eins steht fest: der neue
Papst Benedict XVI wird kommen und mit seinem
in Deutschland gefürchteten Verstand und
klaren Worten auf die Bürden hinweisen.
Als Kardinal Ratzinger
hatte er von seinem Vorgänger viel gelernt,
auch wie man deutliche Bilder über die
Medien um die Ganze Welt verteilt.
Er wird das Erdloch 25 km
außerhalb der Domstadt als mächtigsten
Schalltrichter der Welt für seine unterschätzte
Stimme nutzen!
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